Die Freien Wähler Puschendorf kritisieren jegliche Bestrebungen des Landkreises, die erst seit wenigen Jahren eingerichtete Busverbindung 123 nach Herzogenaurach auszudünnen oder gar einzustellen. Diesen Vorschlag hatte nämlich eine Sparkommission des Landkreises gemacht und dies als zu prüfendes Einsparpotential bezeichnet, sobald der Vertrag mit dem Unternehmen 2012/13 ausläuft.
Nach Ansicht von FW-Vorsitzenden Stephan Buck, sucht der Landkreis offensichtlich vor allem Einsparpotential um die Kosten der im Süden des Landkreises eingerichteten Zusatzlinien auszugleichen. Denn die Nutzungszahlen der Linie 123 können nicht der Grund sein. Die sind nämlich zufriedenstellend. Gerade zu Schulzeiten musste erst kürzlich eine Verstärkung mit einem größeren Bus und einer Zusatzfahrt geschaffen werden.
Bemerkenswert ist dabei, dass mittlerweile viele der Schüler ihre Fahrkarten selbst bezahlen, weil der Landkreis seit Schaffung der Realschule in Langenzenn für neue Jahrgänge die Kosten nicht mehr übernimmt. Für Buck ein ungeheuerlicher Zusammenhang. Zum einen lässt man den nördlichen Landkreis einmal mehr links liegen um alles ÖPNV-Geld in den Großraum Zirndorf / Oberasbach zu pumpen, zum anderen sollen die Schüler augenscheinlich mit allen Mitteln auf die landkreiseigenen Schulen genötigt werden.
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Die kommunalen Finanzen standen auf dem Dreikönigstreffen der Freien Wähler in Puschendorf im Mittelpunkt.
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Stephan Buck, MdL Joachim Hanisch, Franz Forman
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Stephan Buck beklagte, dass die Finanzkrise heuer die Kommunen voll trifft. Verurschacher sind die gestiegene Bezirksumlage, die der Kreis an die Kommunen durchreicht, und die sinkenden Schlüsselzuweisungen. Als Schuldigen benennt er das Land Bayern, das durch Finanzspekulationen (Bayerische Landesbank) 10 Milliarden Euro verspekuliert hat.
Franz Forman verteidigte die Sparmaßnahmen des Landkreises Fürth. Ohne sie würde die Kreisumlage noch höher ausfallen. Weiter ging er auf die Bildungspolitik ein. Die sogenannte Mittelschulreform hat ihr Ziel verfehlt. im laufenden Schuljahr hat dieser Schultyp wieder an Zuspruch verloren. 10.500 Schüler weniger (4,5%) besuchen die Mittel- und Hauptschulen in Bayern. Die Reform ist nur ein Etikettenschwindel, bei dem die Hauptschule einen neuen Namen erhalten hat. Die Eltern durchschauen dieses Spiel und schicken ihre Kinder auf Realschule und Gymnasium. Im bildungspolitischen Ranking verliert Bayern den Anschluss an die Spitze. Enormer Verbesserungsbedarf besteht bei der Integration von Migranten, dem Ausbau von Ganztagsschulen, der Förderung von Kindern und der Unterstützung der naturwissenschaftlichen Fächer.
MdL Joachim Hanisch erläuterte umfassend die Hintergründe beim Kauf der Hypo-Alpe-Adria Bank und beleuchtet die langfristigen Auswirkungen auf die bayerische Finanzpolitik. Aktuell wird das Tafelsilber des Freistaats veräußert, um einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen zu können. Als weitere Kritikpunkte nannte er die fehlende flächendeckende Breitbandversorgung in Bayern.
An mehreren Beispielen zeigte er, wie die CSU Anträge der Freien Wähler ablehnt und nach ein paar Monaten fast mkit dem gleichen Wortlaut im Landtag einbringt.