1. Puschendorfer Oldtimertreffen - Interview mit Klaus Pattermann
Das 1. Oldtimertreffen in Puschendorf war ein voller Erfolg. Mit so vielen Ausstellern und Besuchern hat wohl kaum einer gerechnet. Umso größer war die Überraschung am Dorfplatz, auf dem es viele Oldtimer-Motorräder und historische Autos zu sehen gab. Wie es zu diesem Erfolg gekommen ist, darüber habe ich mich mit Klaus Pattermann unterhalten, der einer der Organisatoren des Treffens war.
Manfred Schroll: Welche Beziehung hast du zu Oldtimern?
Klaus Pattermann: Ich selbst hatte einen alten Ford-Capri und einen Mercedes besessen und war daher schon oft auf solchen Treffen. Letztes Jahr war ich auf dem Oldtimer-Treffen in Langenzenn, das mir von der Aufmachung ganz gut gefallen hat.
Manfred Schroll: Wie ist es dazu gekommen in Puschendorf ein Oldtimer-Treffen zu veranstalten?
Klaus Pattermann: Der Gedanke war nicht neu, darüber haben wir unter den MOPA-Freunden schon öfters geredet. Allerdings waren die bisherigen Vorstellungen für ein solches Treffen in einem viel kleineren Rahmen, wie zum Beispiel in einem Hof oder vor unserer Werkstatt in der Dorfstraße. Mein Vorschlag für ein Treffen in einem viel größeren Umfang zu veranstalten wurde zunächst skeptisch betrachtet. Aber dank vieler Unterstützer wurde der Entschluss gefasst es auf den Dorfplatz zu veranstalten. Ich habe mich mit dem Thema lange und intensiv auseinandergesetzt, eine Liste mit wichtigen Punkten niedergeschrieben und diese nacheinander abgearbeitet. Unsere Planung war sehr detailliert und wir wollten nichts dem Zufall überlassen.
Manfred Schroll: Meinen Respekt vor der guten Organisation. Du hast früher immer die Gewerbeausstellung in Puschendorf organisiert und deine Erfahrung mit Veranstaltungen ist sicherlich von enormen Vorteil. Alles war sehr strukturiert und übersichtlich Aber wie muss sich ein Unbeteiligter das vorstellen, welche Vorbereitungen sind dazu nötig?
Klaus Pattermann: Ich habe mich zunächst beim 1. Bgm. Wolfgang Kistner und 2. Bgm. Stephan Buck erkundigt ob so etwas überhaupt machbar ist. Die Antwort war eindeutig positiv. Dann mussten verschiedene Angelegenheiten mit dem Landratsamt geklärt werden. Auch hier habe ich Unterstützung durch die Mitarbeiter in der Gemeindeverwaltung, vor allem von Dieter Glaser erhalten.
Ermöglicht haben das all die freiwilligen Helfer und die Unterstützer des Treffens. Auch großen Dank an die Anlieger der Dorfstraße, die uns ihren Hof als Stellplätze für die Fahrzeuge zur Verfügung gestellt haben.
Manfred Schroll: Was war euere Zielgruppe für das Treffen?
Klaus Pattermann: Autos und Motorräder. Keine Traktoren, da diese zeitgleich ein Treffen in Wilhermdorf hatten. Außerdem hätten die den Rahmen gesprengt. Wichtig war auch, dass wir ein paar „Zugpferde“ für das Treffen einladen, wie z.B. Tauber Motorsport aus Obermichelbach und den Fiat-Club aus Neustadt/Aisch, dessen Vorstand ich gut kenne.
Manfred Schroll: Habt ihr auch bestimmte Clubs dazu eingeladen?
Klaus Pattermann: Natürlich konnten wir einige Clubs für das Treffen begeistern. So waren auch die Clubs von Adelsdorf und Neustadt/Aisch gut vertreten, die ebenfalls Werbung unter Mitgliedern und Bekannten gemacht haben. Sonst hätten wir nie ca. 190 Motorräder und etwa 230 Autos zusammengebracht. Übrigens war der Veranstalter von den 100-Meilen von Nürnberg (DTM-Meisterschaft) mit einem Oldtimer-Auto sogar persönlich anwesend.
Manfred Schroll: Es sind den MOPA-Freunden sicherlich Unkosten entstanden. Wie habt ihr das finanziert?
Klaus Pattermann: Es haben sich 21 Firmen am Plakat mit einer Spende beteiligt. Damit konnten wir die Kosten für den Druck der Plakate decken. Außerdem haben die Frauen der Mopa-Freunde etwa 36 Kuchen, 80 Küchle und viel Kaffee verkauft. Das hat sich gelohnt.
Manfred Schroll: In welchem Umfang habt ihr Reklame für das Treffen gemacht?
Klaus Pattermann: Wir haben sowohl in lokalen Zeitungen als auch in überregionalen bzw. deutschlandweiten Fachzeitschriften, wie z.B. die Zeitschrift „Motor-Classic“, „Oldtimermarkt oder „Auto-Bild-Classic“ das Treffen angekündigt. Die Redaktionen habe ich alle persönlich angerufen, worauf sie uns in ihren Veranstaltungskalender umsonst aufgenommen haben. Ganz besonders möchte ich auch die Fürther Nachrichten erwähnen, die für uns eine sehr gute Werbung machten.
Manfred Schroll: Ich muss gestehen, dass ich total überrascht war, wie viele Aussteller von Autos und Motorrädern zu dem Treffen gekommen sind. Als ich zum Dorfplatz gelaufen bin, habe ich angenommen, dass es ein einige alte Motorräder und vielleicht noch ein paar Autos zu sehen gibt. Dort angekommen war ich erstmal sprachlos. Habt ihr mit so einem großen Andrang gerechnet?
Klaus Pattermann: Die Werbung war für uns in jedem Fall erfolgreich, denn zusammen mit Erwin und Helmut haben wir drei die Plakate weit über den Landkreis hinaus aufgestellt. Roland Stöckl hat die ganzen Angelegenheiten mit Email und Internet erledigt. Unsere Veranstaltung hat sich dann auch herumgesprochen und somit hatten wir eine gute Resonanz. Zwischen 12 und 13 Uhr dachte ich, dass wir überrannt werden und fasste hätte ich den Überblick verloren. Durch das engagierte Mitwirken von Helmut Hofmann, Roland Stöckl, Thomas Münchmeier und Matthias Weghorn als Einweiser sowie der Freiwilligen Feuerwehr Puschendorf konnten wir die eintreffenden Fahrzeuge gut auf die Stellplätze verteilen.
Manfred Schroll: Es waren auch Fahrzeuge aus der ehemaligen DDR vertreten. Die Simson-Schwalbe Mopeds sind heutzutage echter Kult.
Klaus Pattermann: Dafür hat Gertrud Popp gesorgt, die den Vorstand vom Schwalbe-Club kennt. Als der Club mit den Mopeds auf den Dorfplatz eingefahren ist, war das ein Bild das mich vor Freude gerührt hat.
Manfred Schroll: Wie war das Feedback zu dem Treffen?
Klaus Pattermann: Eindeutig positiv, denn es waren viele interessante Fahrzeuge dabei, die dem Treffen einen sehr vielseitigen Aspekt gegeben haben. Das älteste Motorrad war etwa 100 Jahre alt. Die Mischung von Mofa, Moped, Motorrad und Auto war einfach traumhaft und wurde auch von allen Seiten gelobt. Darauf waren wir alle sehr stolz.
Manfred Schroll: Wie geht es weiter? Ist eine Fortführung des Oldtimer-Treffens geplant?
Klaus Pattermann: Wir werden im MOPA-Club das Thema besprechen. Die Entscheidung steht im Moment noch aus.
Manfred Schroll: Kannst du noch ein paar Worte zu den MOPA-Freunden sagen?
Klaus Pattermann: Entstanden ist die Sache durch Reinhard Roch und Helmut Hofmann. Inzwischen sind es ca. 12-15 Personen, die eine Vorliebe für alte Motorräder haben. Der Name MOPA ist ein Synonym für Mofa, Moped, Motorrad und ist eine lose Gemeinschaft mit Interesse an diesen Fahrzeugen. Deshalb treffen wir uns regelmäßig und machen gelegentlich Ausfahrten mit unseren Fahrzeugen, wobei wir ein sehr gemütliches Tempo fahren. Der Spaß an der Sache steht bei uns im Vordergrund.
Manfred Schroll: Ich danke für das Gespräch und wünsche euch alles Gute für 2018.
Die Bilder vom Oldtimer-Treffen sind in unserer Bildergalerie zu finden.