Neues vom Projekt Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept (ILEK)
Wie bereits berichtet (Link) handelt es sich hier um ein Projekt, dass unter bestimmten Voraussetzungen von der EU bzw. von den regional zustänigen Behörden bezuschusst wird. Man will damit den ländlichen Raum als Lebens-, Arbeits- Erholungs und Naturraum weiterentwickeln und regionaltypische Eigenheiten dabei berücksichtigen. Dazu schließen sich Gemeinden zu einem Verband zusammen und erarbeiten gemeinsame Maßnahmen um dieses Vorhaben voranzutreiben. Puschendorf ist - zusammen mit Obermichelbach, Tuchenbach und Veitsbronn - in der Zenngrund-Allianz. Geleitet wird dieser Zusammenschluss aktuell von Langenzenns Bürgermeister Habel.
In der letzten Gemeinderatssitzung hat Bürgermeister Kistner die Vorteile dieser Allianz vorgestellt. Um das Projekt voranzutreiben und auch Puschendorf nachhaltig die Vorteile zugute kommen zu lassen, ist es allerdings nötig, dass eine externe Person die dazu notwendigen Aufgaben betreut. Unserer Gemeinde wären damit Kosten von ca. 6000 € für einen Zeitraum von 2 Jahren entstanden - eine sehr überschaubare Zahl mit wenig Risiko. In der Sitzung vom März wurde darüber abgestimmt und die Freien Wähler waren die einzigen, die das Projekt unterstützt haben. Die SPD und CSU waren geschlossen dagegen. Inzwischen wurde in den Partnergemeinden in der Zenngrund-Allianz ebenfalls abgestimmt und die sind - im Gegensatz zu Puschendorf - alle dafür.
Warum man sich in der SPD und CSU dagegen verwehrt war - für mich zumindest - weder logisch noch einleuchtend. Eine der Begründungen war, dass die externe Person, die das Projekt betreuen soll, nicht in der Gemeinde Puschendorf sitzt, sondern womöglich in Langenzenn und man Sorge hat, dass wir dann zu kurz kommen. Das ist aber bei den meisten Projekten so (Umwelt, Straßenbau, Naturschutz) und selten sitzen die beteiligten Personen alle in der Puschendorfer Gemeinde.
Eigentlich wäre mit zwei einfachen Kontrollfragen der Sachverhalt klar:
1. Wollen wir an diesem Projekt zur Förderung der ländlichen Entwicklung teilnehmen?
Die Frage sollte im Sinne unserer Zukunft miit einem klaren JA beantwortet werden.
2. Haben wir dazu das nötige Personal in der Gemeindeverwaltung, dass sich um alle Angelegeneheiten zu diesem Projekt kümmern kann?
Bei 3 Vollzeitkräften, von denen eine seit längerem krankheitsbedingt ausgefallen ist, kommt hier ein ganz klares NEIN. Das hat übrigens auch Bürgermeister Kistner in der Sitzung im März versucht, dem Gemeinderat klar zu machen.
Damit gibt es keine Alternative zu dem Vorschlag, eine externe Person zu beauftragen, die sich um die Themen von Puschendorf kümmert.
Bei der Bekanntgabe, dass die Partnergemeinden der Zenngrund-Allianz alle DAFÜR waren, gab es erst mal nachdenkliche Gesichter. Wenn alle anderen dafür sind, und wir als einzige dagegen, dann können wir nicht erwarten, dass unsere Belange berücksichtigt werden. Damit ist Puschendorf erst mal in der untersten Schublade, wenn es um konkrete Maßnahmen geht. Wenn wir die Zukunft mit gestalten wollen, dann müssen wir dafür etwas tun. Ich hoffe dass dieses Thema im Gemeinderat noch einmal behandelt wird und dass man über die bisher ablehnende Entscheidung in der SPD und CSU nochmals nachdenkt.
Es wäre für unsere Gemeinde sicherlich von enormen Vorteil, im Zuge dieser Förderung an der Gestaltung der Zukunft mitzuwirken.
Manfred Schroll