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Ein Birnbaum für 200.000.- Euro?

Die Frage ob ein einzelner Birnbaum 200.000 € Wert sein kann, hat vor einigen Tagen den Kreisausschuss beschäftigt. Es geht dabei um den schon seit einigen Jahren diskutierten Umbau an der Kreuzung der FÜ7 zwischen Puschendorf und Veitsbronn. Der von den FW Puschendorf geforderte Kreisverkehr schien schon zu den Akten gelegt, doch kommt nun wieder Bewegung in die Diskussion. SPD-Kreisrat Zempel (Cadolzburg) hat in der Kreissitzung den Erhalt des Baumes in Frage gestellt, aufgrund dessen die Kosten so in die Höhe geschnellt sind. Dabei ging es noch nicht einmal um die umfassende Kreisverkehrslösung, sondern um die vom Puschendorfer Gemeinderat abgelehnte „Tröpfchenlösung".

Eine Seite will den Erhalt des Baumes um jeden Preis. Andere halten solche Mehrkosten für glatte Steuerverschwendung. Nachdem sich nun auch Bertram Schacher in einem FN-Artikel am Wochenende gegen seinen eigenen Parteifreund gestellt und pressewirksam abstruse Forderungen nach einem stationären Blitzer aufgestellt hat und die Grünen gleich einen Ortstermin mit Presse anberaumt haben, stellt Stephan Buck, der Puschendorfer Vorsitzende der Freien Wähler in seinem nachstehenden Pressekommentar die andere Sicht der Dinge dar.

Die plötzlich aufgeflammte Diskussion um Erhalt oder Fällung des Birnbaums an der Kreuzung der FÜ 7 zwischen Puschendorf und Veitsbronn zeigt eines: Die zuständigen Entscheidungsträger haben sich bisher überhaupt nicht mit den Gründen und Örtlichkeiten vertraut gemacht, sondern offensichtlich immer blind auf angebliche Statistiken und Kostenschätzungen des Straßenbauamtes verlassen.

Seit mittlerweile 8 Jahre machten die Freien Wähler Puschendorf auf die schwierige Situation dort aufmerksam. Schwierig deshalb, weil aus der an sich untergeordneten Straße weit mehr an Kreuzungs- und Abbiegeverkehr auf die Kreisstraße kommt, als an ähnlichen Kreuzungen anderorts.

Die Aussage, dass dort kein Unfallschwerpunkt sei, dürfte den Opfern der letzten Unfälle, unter anderem verlor dort eine Motorrollerfahrerin vor wenigen Jahren ihr Bein, wie ein Hohn vorkommen. Die teils tatsächlich sehr schweren Unfälle dort waren demnach auch statistisch keine Geschwindigkeitsunfälle, sondern in der Regel Vorfahrtsverletzungen. Die Forderung der Grünen-Fraktion im Kreistag nach größeren Schildern wäre wenngleich auch schon hilflos, also sogar noch sinnvoller als die von Herrn Schacher (SPD-Fraktion-Puschendorf) nach einer stationären Radarfalle.

Mal abgesehen, dass es in Bayern insgesamt nur 41 solcher Geräte gibt, allesamt an Autobahnen, wichtigen Staats- und Bundesstraßen und der Innenstadt von München gibt und deshalb niemals ein solches fast 100.000 € teures Gerät an die FÜ 7 käme. Es bringt auch nichts, außer einem Abkassieren ortsunkundiger Fahrer!

Die Tröpfchenlösung, wie Sie der Kreis jetzt bauen will,ist auch nur halbschwanger, denn sie löst für viel Geld nur ein Teilproblem. Das hat der Gemeinderat in seinen Entscheidungen sehr deutlich zum Ausdruck gebracht. Nach unserer Meinung entschärft einzig und allein ein Kreisverkehr die Kreuzung dort wirksam. Und ja man muss dafür vielleicht den Birnbaumes fällen und an andere Stelle neue Bäume pflanzen.

Kein Steuerzahler hat Verständnis dafür, wenn 200.000 Euro für die Umgehungsstraße um einen einzelnen Birnbaum gebaut würde.

Stephan Buck