Sanierung des Heubergs beginnt 2014
Die Straße am Heuberg ist in einen schlechten Zustand und wird 2014 saniert. Die Bauarbeiten sind inzwischen vergeben und sollen im Frühjahr beginnen. Dabei wird nicht nur der Straßenbelag repariert, sondern das komplette Fundament der Straße muss erneuert werden. Außerdem wird die Fahrbahn verbreitert und anstelle des Gehsteigs auf der Westseite werden Parkbuchten angelegt.
Da es sich um eine Durchfahrtsstraße handelt, muss ein Teil der Kosten auf die Anwohner umgelegt werden um die gesetzlichen Auflagen für einen Zuschuss von der Regierung Mittelfranken zu erfüllen. Kosten, die nicht direkt den Straßenbau betreffen, werden von der Gemeinde finanziert. Das wären zum Beispiel die Straßenbeleuchtung oder die eine eventuelle Sanierung des Kanals und vor allem der Wasserversorgung. Die ist nämlich auch ziemlich marode und soll bei der Gelegenheit erneuert werden. Die ständigen Rohrbrüche deuten jedenfalls auf einen schlechten Zustand der Wasserleitung hin.
Für die Anwohner wird das eine teure Angelegenheit, denn kaum ist der Verbesserungsbeitrag für die Kläranlage bezahlt, müssen sie kurz darauf für die anteiligen Kosten am Heuberg aufkommen. Schon nach der ersten Bürgerversammlung zu diesem Thema kam die Frage auf, warum man so kurz nach dem Umbau der Kläranlage den Heuberg sanieren muss. Die finanzielle Belastung der Anwohner könnte man doch berücksichtigen und die Bauarbeiten um 2 oder 3 Jahre verschieben. So haben die Betroffenen Zeit sich Rücklagen zu schaffen. Man war also nicht gegen die Baumaßnahmen, sondern nur Zeit gewinnen um sich finanziell Luft zu verschaffen. Um diese Dringlichkeit zu verdeutlichen, wurde eine Unterschriftsliste von der Mehrheit der Anwohner auch unterzeichnet.
Außerdem wollte man einen verbindlichen Kostenvoranschlag, um zu verhindern, dass die Kosten während der Bauphase in die Höhe gehen. Hier wäre als Beispiel die Sanierung der Höfener Straße aufzuführen, wo die ursprünglich geplanten Kosten am Ende deutlich überschritten wurden. Gerade bei Baumaßnahmen der öffentlichen Hand ist dies oft zu beobachten. In öffentlichen Ausschreibungen geben Firmen oft günstige oder sehr oberflächlich kalkulierte Angebote ab um den Auftrag zu bekommen. Während der Bauphase werden die Kosten immer höher, weil man auf „unvorhergesehene" Probleme gestoßen ist. Es nützt auch nichts wenn ein Ingenieur als Projektleiter den Bau betreut, denn der verdient oft an der an der Gesamtsumme des Projektes. Und je höher die ausfällt, desto größer ist letztlich sein Verdienst. Es ist also vernünftig einen verbindlichen Kostenvoranschlag einzuholen und dann erst dem jeweiligen Unternehmen die Zusage zu erteilen. Was in der täglichen Praxis der privaten Bauherren üblich ist, muss doch auch bei Straßensanierungen funktionieren – oder?
Aber hier ist eine seltsame Verhaltensweise der Verantwortlichen zu beobachten. Wenn sie im öffentlichen Bereich Aufträge vergeben, dann brauchen sie selten oder nie einen verbindlichen Kostenvoranschlag. Die Begründung: es könnte ja billiger werden als geplant. Wenn aber die gleichen Personen im privaten Bereich ihre Häuser bauen, dann niemals ohne verbindliche Preisgrenze. Und übrigens: wenn es tatsächlich billiger kommt als geplant - egal ob Öffentlich oder Privat - so sind bisher keine Fälle bekannt wo der Bauherr Klage eingereicht hat, weil er sich am Ende Geld gespart hat. Die Anwohner vom Heuberg würden das sehr wahrscheinlich auch nicht tun.
Man hat den Antrag zur Sanierung an die Regierung Mittelfranken mit Absicht vor den kommunalen Wahlen gestellt, weil man die Hoffnung hatte, der Staat ist dann besonders großzügig mit dem Zuschuss. Inzwischen ist aber die Höhe des Zuschusses bekannt: 130.000 Euro. Also keinesfalls mehr als erhofft!
Die Regierung Mittelfranken beteiligt sich nicht mal mit einer prozentualen Höhe, so wie die Anlieger es tun müssen, sondern mit einem Festbetrag, ausgehend von der geschätzten Bausumme. Diese Variante bietet man den Anliegern bisher leider nicht. Sollten die Kosten am Ende höher ausfallen, dann bedeutet das für die Betroffenen: mehr bezahlen. Vielleicht sollte man diesen Punkt im Gemeinderat nochmal auf die Tagesordnung setzen und auch für die Anlieger eine Kostengrenze festlegen. Damit könnte man verhindern, was bei öffentlichen Aufträgen mit Rückendeckung von Ingenieuren und Bauexperten immer vehement bestritten wird:
Es wird für die Betroffenen teurer als geplant.
Hier ein paar Daten zum Heuberg und den Kosten:
- Verkehrsaufkommen pro Tag ca. 1200 Autos – überwiegend Durchfahrtsverkehr.
- Gesamtkosten: ca. 455.000 Euro.
- Zuschuss von Regierung Mittelfranken: 130.000 Euro.
- Fahrbahnverbreiterung auf ca. 9 Meter, davon ca. 7 Meter Fahrspur und ca. 2 Meter Parkstreifen auf der Westseite.
- Ausführende Firma: Höllein Bau GmbH (Bamberg)
Die Teerdecke ist in einem schlechten Zustand und zeigt etliche Risse und Löcher.
Wo sie ausgebessert wurde, waren meist Rohrbrüche der Wasserversorgung die Ursache.
Manfred Schroll