Sanierung Heuberg vorgestellt
Es ist schon 15 Jahre her. Noch unter Bürgermeister Merz war sich der Gemeinderat bereits einig, dass der Heuberg nur durch eine aufwändige Sanierung wieder in einen ordentlichen Zustand versetzt werden könne. Schon damals war allerdings kein Geld in den Gemeindekassen für eine Rundumsanierung. So entschied man sich damals für eine Übergangslösung. Eine Teerschicht wurde aufgeklebt und einige von uns erinnern sich vielleicht noch an die klebrige schwarze Masse an heißen Tagen an den Schuhen der Bahnpendler und dem Pflaster der Dorfstraße. Dieses für etwa 5 bis 10 Jahre angedachte Provisorium hat dann deutlich länger gehalten, doch das Ende ist abzusehen. Hinzu gekommen ist eine mittlerweile unzumutbare Parksituation auf dieser mit über 1000 Fahrzeugen pro Tag für Puschendorf relativ stark befahrenen Straße. Gerade für die Landwirtschaft, den Schulbus oder den Winterdienst ist ein vernünftiges Durchkommen oftmals unmöglich.
Um der Situation Abhilfe zu schaffen wurde vom Gemeinderat im Dezember 2011 ein Projekt „Heuberg-Erneuerung" beschlossen und der Planungsauftrag an das Architekturbüro Christofori vergeben. Mit einer Anwohnerinformation ging Bürgermeister Kistner im Juni an die Öffentlichkeit. Die Möglichkeit zu Information und Kritik wurde von den Anwohnern fast vollzählig genutzt. Die Grundidee, den Gehsteig nur auf einer Seite zu belassen und auf der anderen Seite Parkmöglichkeiten anzulegen wurde, wenngleich nicht einstimmig, so doch überwiegend begrüßt. Anderer Meinung als der Planer waren die Anwohner aber bei der gewählten Straßenseite. Gerade im Winter wäre ein Parken und Anfahren hangabwärts besser als bergauf. Die Fußgänger hingegen gehen weit überwiegend auf der östlichen Seite, so dass der Weg auf der westlichen durchaus entbehrlich ist, so der Tenor.
Großer Streit entbrannte beim Thema Finanzierung. Bürgermeister Kistner trug aus der schon seit vielen Jahren gültigen Straßenausbausatzung der Gemeinde vor. Nach dieser müssten bei einer Straße wie dem Heuberg 30% der geschätzten Baukosten von rund 450.000 € von den Anwohnern des Heubergs und des Bahnhofswegs getragen werden. Im Vergleich sei man damit sogar am unteren Ende, denn bei reinen Anwohnerstraßen kann der Wert bis zu 70% betragen, so Kistner. Seine Ankündigung, dass man für den Zuschussantrag an die Satzung gebunden sei, ein zukünftiger Gemeinderat die endgültige Umlegung aber auch anwohnerfreundlicher gestalten könnte, minderte die Empörung nur geringfügig. Selbst Altbürgermeister Merz, der Satzung und Vorgeschichte ja kennt und es eigentlich wissen müsste, gehörte als Betroffener zu den lautstarken Kritikern. Seine Androhung eines Verwaltungsverfahrens gegen die Gemeinde verwunderte dann doch sehr. Zum Schluss fand dann auch er beruhigende Worte und Anerkennung für die Offenheit und frühzeitige Bürgerbeteiligung von Bürgermeister und Gemeinderat.
Der nächste Schritt ist erst einmal ein Zuschussantrag mit Vorlage der nach Anwohnerwünschen geänderten Planung. Solche Anträge können erfahrungsgemäß einige Jahre liegen, bis sie beschieden werden. Erst dann kann eine Detail und Finanzierungsplanung erfolgen.
Hoffen wir also, dass das Provisorium doch noch ein wenig hält.